De facto tun die Australier das schon seit einiger Zeit, aber „Hope Downs“ ist als Debütalbum des Quintetts trotzdem noch als gesondertes Statement der persönlichen musikalischen Sozialisation zu betrachten. Ein Statement, das sich vor allem auf die Rückkehr zur ausdifferenzierten Weltlichkeit bezieht. Wo viele andere Genre-Kollegen tendenziell zum Synthesizer oder zum minimalistischen Beat greifen, setzen Rolling Blackouts Coastal Fever auf analoge Instrumente und tanzbar-zappelige Songs. Sie bilden damit nicht nur einen Gegenpol zur tendenziell immer digitaler werdenden Klangwelt des Indie-Kosmos‘, sondern auch zum Affekt der zurückgelehnten Coolness, den etwa die Arctic Monkeys auf „AM“ zur Genüge zelebrieren.
Die Umsetzung dieses Vorhabens gelingt Rolling Blackouts Coastal Fever mit einem sehr eigenständigen und persönlichen Sound, der vor allem deshalb so bemerkenswert ist, weil er eigentlich nicht viel braucht, um fantastisch zu klingen. Das Quintett ist eigentlich in der Standard-Besetzung einer Rockband unterwegs, verwendet zwei E-Gitarren, einen Bass und ein Schlagzeug. Den besonderen Reiz macht aber die zusätzlich darübergelegte Akustikgitarre aus, die dem Sound ein fast schon folkiges Flair verleiht. Rolling Blackouts Coastal Fever kokettieren dieses Grundgerüst mit zauberhaften Läufen in der Melodie-Gitarre und unangepasstem Gesang, der oft an der Grenze zum Spoken Word kratzt.